Plantarfasziitis zählt zu den häufigsten Gründen für Fersenschmerzen und betrifft Millionen Menschen – oft ohne dass sie wissen, woher die Beschwerden kommen. Typisch sind stechende Schmerzen beim ersten Schritt am Morgen, nach langem Stehen oder intensiver Belastung.
Die gute Nachricht: Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich Plantarfasziitis in den meisten Fällen ohne Operation deutlich lindern.
In diesem ausführlichen Ratgeber erfährst du alles über Ursachen, Symptome und die besten Lösungen – inklusive der wirksamsten Einlegesohlen und Schuhe zur Entlastung.
Was ist Plantarfasziitis?
Die Plantarfasziitis ist eine Entzündung der Plantarfaszie, eines faserigen Bandes an der Fußsohle. Sie verbindet die Ferse mit den Zehen, stabilisiert das Fußgewölbe und dämpft Stöße beim Gehen.
Wenn sie dauerhaft gereizt oder überlastet wird, entstehen kleine Mikrorisse, die zu einer schmerzhaften Entzündung führen.
Was ist die Plantarfaszie?
Eine Plantarfaszie ist ein kräftiges faseriges Band aus Bindegewebe. Sie verläuft von der Ferse über das Fußgewölbe bis zu den Zehen. Ihre Aufgabe besteht darin das Fußgewölbe zu schützen, Stöße beim Gehen abzufangen und den gesamten Fuß zu stabilisieren. Ist sie überlastet, reagiert der Körper mit einer Entzündung – und die ersten Symptome treten auf.
Typische Symptome einer Plantarfasziitis
Die Beschwerden treten vor allem an der Ferse und Fußsohle auf:
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stechender Schmerz unter der Ferse
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besonders stark morgens beim ersten Schritt
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Schmerzen nach längerem Sitzen oder Stehen
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Druckschmerz an der Fußsohle
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Ziehen oder Brennen entlang der Plantarfaszie
Je früher du reagierst, desto besser lässt sich die Entzündung eindämmen.
Wie entsteht eine Plantarfasziitis? – Das passiert im Fuß
Eine Plantarfasziitis entwickelt sich, wenn die Plantarfaszie: zu stark gedehnt wird, dauerhaft unter Spannung steht, fehlbelastet wird oder durch harte Böden oder schlechtes Schuhwerk überlastet wird
Dadurch kommt es zu:
Mikrorisse im Gewebe
Durch die ständige Überlastung entstehen kleine Mikrorisse dort, wo die Faszie an der Ferse ansetzt.
→ Der Körper reagiert mit einer Entzündung.
Entzündung an der Ferse
Der Körper reagiert mit einer lokalen Entzündung, die zu Schwellung und Schmerz führt.
Verkürzung der Faszie über Nacht
Während du schläfst, verkürzt sich die Faszie.
Beim ersten Schritt morgens wird sie abrupt gedehnt → deshalb ist der Schmerz morgens besonders stark.
Hauptursachen für Plantarfasziitis
Eine Plantarfasziitis kommt selten „von heute auf morgen“. Häufig ist es ein Zusammenspiel aus Überlastung, Fehlbelastung und zu hoher Spannung.
Hier die wichtigsten Auslöser:
1. Fußfehlstellungen – der häufigste Auslöser
Fehlstellungen verändern die Zug- und Druckverteilung im Fuß. Dadurch wird die Plantarfaszie dauerhaft überbeansprucht.
Plattfuß / Senkfuß
Abgeflachtes Gewölbe → Faszie wird ständig überdehnt → hoher Zug am Fersenansatz.
Knickfuß / Überpronation
Ferse knickt nach innen → Verdrehung der Faszie → viele Mikrorisse.
➡️ Einlegesohlen wirken hier besonders gut.
Hohlfuß
Gewölbe zu hoch → Faszie steht dauerhaft unter Spannung → Überstreckung beim Gehen.
2. Langes Stehen oder Gehen – vor allem in belastenden Berufen
Wer beruflich viel auf den Beinen ist, gehört automatisch zur Risikogruppe. Besonders betroffen sind:
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Pflegekräfte
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Verkäufer*innen
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Lagerarbeiter
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Köche & Kellner
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Friseur*innen
Der Grund ist simpel:
Harte Böden + wenig Pausen + monotone Belastung = dauerhafte Reizung der Faszie.
Diese Dauerspannung führt fast immer zu Entzündungen.
3. Falsches oder ungeeignetes Schuhwerk
Schuhe sind einer der entscheidendsten Faktoren.
❌ Zu flache Schuhe
Ballerinas, flache Sneaker, Hausschuhe
→ Keine Gewölbeunterstützung → Faszie hängt durch.
❌ Harte, dünne Sohlen
kaum Dämpfung → jeder Schritt schlägt auf die Ferse.
❌ Abgenutzte Sportschuhe
Dämpfung weg → Stoßbelastung extrem hoch.
❌ Schuhe ohne Fersenkappe
Fuß wackelt → Überpronation → Zug am Bindegewebe steigt.
👉 Schuhe sind oft der versteckte Hauptauslöser!
4. Übergewicht oder schnelle Gewichtszunahme
Je höher das Gewicht, desto größer die Zugspannung an der Faszie. Schon wenige zusätzliche Kilos können die Beschwerden verstärken.
5. Überlastung durch Sport
Besonders bei Sportarten mit Springen oder schnellen Richtungswechseln:
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Joggen
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Tennis
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Fußball
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Crossfit
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HIIT-Training
Die Ferse trifft beim Laufen hart auf, der Fuß wird wiederholt gedehnt – und zu wenig Regeneration verstärkt den Effekt.
Typisches Beispiel:
„Ich habe wieder mit dem Laufen angefangen – nach zwei Wochen tat die Ferse weh.“
6. Verkürzte Wadenmuskulatur
Eine unterschätzte, aber sehr häufige Ursache.
Die Wadenmuskeln sind mit der Plantarfaszie verbunden. Sind sie zu kurz:
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zieht die Achillessehne am Fersenbein
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die Faszie steht unter Dauerspannung
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schon kleine Bewegungen überstrecken sie
Häufig bei Menschen, die viel sitzen oder viel laufen.
7. Plötzliche Veränderung der Belastung
Der Fuß liebt Routine. Doch wenn die Belastung zu schnell steigt, entsteht Stress im Gewebe.
Risikomomente:
- plötzlich mehr Schritte pro Tag
- neue Arbeit mit viel Stehen
- Training nach langer Sportpausen
- ungeeignete Schuhe im Urlaub
Beispiel:
„Im Urlaub viel gelaufen – in flachen Sandalen. Danach kam der Fersenschmerz.“
8. Alter & Gewebeveränderungen
Mit zunehmendem Alter verliert die Plantarfaszie an Elastizität und Belastbarkeit – Entzündungen entstehen leichter. Schon kleinere Reize können dann eine Entzündung auslösen – oft ab Mitte 30.
Warum Einlegesohlen so gut helfen
Die richtigen Einlegesohlen können die Plantarfasziitis signifikant reduzieren, indem sie:
- das Fußgewölbe stabilisieren
- die Plantarfasziizis entlasten
- Druck von der Ferse nehmen
- Überpronation korrigieren
- Stoßbelastungen dämpfen
→ Dadurch sinkt die Spannung auf die entzündete Faszie – und die Schmerzen lassen deutlich nach.
Die besten Einlegesohlen bei Plantarfasziitis
✔ Einlagen mit starker Fersenpolsterung
Perfekt bei stechenden Fersenschmerzen.
✔ Einlagen mit U-förmiger Fußgewölbeunterstützung
Ideal bei Plattfuß, Senkfuß & Überpronation.
✔ Orthopädische EVA-Einlagen
Leicht, stabil, langlebig – optimal für Alltag & Beruf.
✔ Einlagen gegen Fersensporn
Empfehlenswert bei kombinierter Problematik.
Übungen, die wirklich helfen
Diese Übungen sollten Sie neben dem Tragen einer passenden Schuheinlage zusätzlich täglich 5–10 Minuten machen:
1. Dehnung der Plantarfaszie
Zehen im Sitzen nach hinten ziehen → 20–30 Sekunden halten.
2. Wadenmuskel-Dehnung
Mit vorgestelltem Fuß an die Wand – Ferse bleibt am Boden, Dehnung spürbar halten.
3. Fußmassage mit einem Ball oder einer Flasche
Tennisball oder kalte Wasserflasche unter dem Fuß rollen. Ideal zur Entspannung und Durchblutung.
4. Tuchziehen
Handtuch mit den Zehen greifen, stärkt die Fußmuskeln.
Schuhe, die Plantarfasziitis verschlimmern – und welche helfen
❌ Vermeiden:
- sehr flache Schuhe (z. B. Ballerinas)
- harte Sohlen
- dünne oder alte Einlagen
- abgenutzte Sportschuhe
✔ Empfehlenswert:
- Schuhe mit Fersendämpfung
- feste Fersenkappe
- stützende Einlegesohlen
- leichtes Fußgewölbe-Support
Wann sollte man zum Arzt?
- Schmerzen halten seit mehr als 6 Wochen an
- starke Fersenstechen
- Taubheitsgefühle
- Schwellungen
Fazit
Plantarfasziitis ist zwar schmerzhaft, lässt sich aber mit den richtigen Maßnahmen sehr gut selbst behandeln.
Die Kombination aus:
✔ entlastenden Einlegesohlen
✔ sanften Dehnübungen
✔ dämpfendem Schuhwerk
kann sich die Plantarfaszie erholen – und die meisten Betroffenen spüren schon nach wenigen Wochen eine deutliche Besserung.